liquid music FIN /1/2/ 3
PROJEKTE FIN /2
XRGY
C I R C U I T S ( O U T O F C O N T R O L )
Christian M U N K
Circuit Bending
Lambert F R E Y
Glitch
PROJEKTE ALLGEMEIN in Judenburg zu etablieren? Ja, aber warum? Warum sollte man K in J etablieren wollen? Seitens der Kunst ist die Frage leicht zu beantworten –: Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes. Wenn eine Kommune damit zufrieden ist – schön und gut. Und dieses schöne Gute wäre auch mühelos aus allen außerkünstlerischen Blickwinkeln zu beleuchten, zu argumentieren und zu kommunizieren. Dass das auch vor Ort geschieht, dafür Sorge zu tragen, wär jedoch eine Mühewaltung der politischen Repräsentanz der Gemeinde, ein kulturpolitisches Mandat.Wenn Pro und Kontra die Gemüter bewegen, ist es mit schweigender Zufriedenheit aus. Gegner [1] sollten zumindest zur Sprache gebracht werden, was sie gegen eine Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes der Kunst haben (zumal dann, wenn die monetäre Investition von marginaler Natur ist, die – egal ob pro
CIRCUITS (OUT OF CONTROL)
Im Duo XRGY ("Exergy"; der Begriff aus der Thermodynamik bezeichnet den Teil der Energie in einem System, der zur Verrichtung von Arbeit verfügbar ist) experimentieren Christian Munk und Lambert Frey seit mehreren Jahren gemeinsam, um audio-visuelle Welten zu kreieren und neue Möglichkeiten zur Klangerzeugung auszuloten.
Viele Klangexperimente von XRGY basieren auf "Circuit Bending", dem Zweckentfremden und Adaptieren von Schaltkreisen in verschiedensten elektronischen Geräten. Durch Kurzschlüsse, Rückkopplungen, Austausch von elektronischen Bauteilen und dem Einbringen elektrostatischer Fremdsignale wird dabei nach neuen Sounds gesucht.
Ein weiterer Aspekt ist "Glitch", quasi das digitale Äquivalent zum Circuit Bending. Glitch bezeichnet in erster Linie Artefakte, die durch fehlerhafte digitale Information entstehen (z.B. abgehakte Videosequenzen oder pixelige Bildausschnitte bei schlechten Fernsehempfang oder mobiler Videotelefonie). XRGY versuchen diese Artefakte bewusst und kontrolliert zu erzeugen und erzielen damit immer neue Ergebnisse. Der direkte Eingriff in den Datenaufbau oder Datenfluss von Bildern, Audio- und/oder Videomaterial ermöglicht gezielte Manipulationen. Oft kommen auch Transformationen von der Bild- in die Tonebene zum Einsatz. Dadurch können visuelle Informationen mit Audioeffekten bearbeitet werden, was nach der Rücktransformation in den Bildbereich spannende Strukturen, Effekte und Muster liefert.
XRGY sehen sich als Architekten von Soundskulpturen, die an das Genre Dark Ambient erinnern. Musikalische Inspiration bezieht man aus einer Riege von Künstlern von John Cage über Atom TM bis zu den Melvins.