liquid music FIN /1/2/ 3
PROJEKTE FIN /3
Thomas F E L F E R
S O U N D W A L K
PROJEKTE ALLGEMEIN in Judenburg zu etablieren? Ja, aber warum? Warum sollte man K in J etablieren wollen? Seitens der Kunst ist die Frage leicht zu beantworten –: Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes. Wenn eine Kommune damit zufrieden ist – schön und gut. Und dieses schöne Gute wäre auch mühelos aus allen außerkünstlerischen Blickwinkeln zu beleuchten, zu argumentieren und zu kommunizieren. Dass das auch vor Ort geschieht, dafür Sorge zu tragen, wär jedoch eine Mühewaltung der politischen Repräsentanz der Gemeinde, ein kulturpolitisches Mandat.Wenn Pro und Kontra die Gemüter bewegen, ist es mit schweigender Zufriedenheit aus. Gegner [1] sollten zumindest zur Sprache gebracht werden, was sie gegen eine Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes der Kunst haben (zumal dann, wenn die monetäre Investition von marginaler Natur ist, die – egal ob pro
SOUND WALK
Die Thomas Felfer postuliert Hören als performativen Akt und schließt in seinem Konzept der Hörspaziergänge (SoundWalks) das räumlich-zeitliche Phänomen Klang mit dem räumlich-zeitlichen Phänomen Gehen kurz.
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Der SoundWalk in Judenburg bestand aus geführten Stadterkundungen und einer Collage aus Klangemissionen der Stadt. In der Tradition eines John Cage, der Alltags- und Eigengeräusche der Hörer in den Konzertraum eingeführt hat, und eines Max Neuhaus, der das Konzertpublikum zu akustisch interessanten Plätzen geführt hat, führte Felfer – in die Soundstudies einführend – durch die Stadt, um deren Soundtrack der Wahrnehmung zu erschließen.
Felfer hob dabei insbesondere politische Dimensionen (z.B. von Macht), wie sie sich klanglich manifestieren, die semantische Codierung und die Bedeutung als sozialer Ausdruck mit jeweils eigenen historischen Kontexten hervor.