liquid music FIN /1/2/ 3
PROJEKTE FIN /3
Kulturpolitik+Kunst auf dem Land
E N Q U E T E
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Arnold H A N S L M E I E R
Prof. für Astrophysik am Institut für Physik der Univ. Graz, u.a. Vorstand der Österreichischen URANIA für Steiermark
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Reni H O F M Ü L L E R
Künstlerin, Künstlerische Leiterin der (Medien-)Kunstinitiative ESC, Graz
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Werner J A U K
Musikwissenschafter / Psychologe und Medienkünstler an der Uni Graz
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Richard K R I E S C H E
Medienkünstler, Kunst-und Kulturtheoretiker
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Ernst Wenzel M R A C E K
Kunsthistoriker, Mitglied des Landeskulturbeirates Steiermark
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Herbert N I C H O L S - S C H W E I G E R
Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik; Leitung der Steirischen Kulturinitiative seit 1994; Initiativen für Stmk. Kultur- und Kunstförderungsgesetze (1985, 2005)
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Heimo R A N Z E N B A C H E R
Künstler, Autor, Leiter der (Medien-)Kunstprojektes Liquid Music
PROJEKTE ALLGEMEIN in Judenburg zu etablieren? Ja, aber warum? Warum sollte man K in J etablieren wollen? Seitens der Kunst ist die Frage leicht zu beantworten –: Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes. Wenn eine Kommune damit zufrieden ist – schön und gut. Und dieses schöne Gute wäre auch mühelos aus allen außerkünstlerischen Blickwinkeln zu beleuchten, zu argumentieren und zu kommunizieren. Dass das auch vor Ort geschieht, dafür Sorge zu tragen, wär jedoch eine Mühewaltung der politischen Repräsentanz der Gemeinde, ein kulturpolitisches Mandat.Wenn Pro und Kontra die Gemüter bewegen, ist es mit schweigender Zufriedenheit aus. Gegner [1] sollten zumindest zur Sprache gebracht werden, was sie gegen eine Ausweitung des Lebens- und Arbeitsraumes der Kunst haben (zumal dann, wenn die monetäre Investition von marginaler Natur ist, die – egal ob pro
ENQUETE
"Kultur darf nicht etwas sein, was die öffentlichen Hände nach Belieben betreiben oder auch lassen dürfen. Substanziell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtauf-gabe der öffentlichen Haushalte zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen Dienst. Es ist grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen Bereich zumeist 'Subventionen' nennen, während kein Mensch auf die Idee käme, die Ausgaben für ein Bahnhofsgebäude oder einen Spielplatz als Subventionen zu bezeichnen. Der Ausdruck lenkt uns in eine falsche Richtung. Denn Kultur ist kein Luxus, den wir uns entweder leisten oder nach Belieben auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere Überlebensfähigkeit sichert.“ Richard von Weizsäcker
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Liquid Music, der Versuch und das Scheitern seiner Positionierung "auf dem Land", war Anlass und Umfeld der Enquete zu „Kulturpolitik und Kunst auf dem Lande“; Freitag, 27. Mai, 15 – 20 Uhr. Die Enquete widmete sich Bedingungen, die über den Einzel- und Anlassfall hinaus wirksam sind.
Abdruck der Vorträge : Publikation FIN /3, S 20 - 89